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Channel: Kommentare zu: Verschickungskinder
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Von: Johannes Heibel

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Liebe Anja,
dein Engagement finde ich super und total wichtig! Du hilfst dadurch nicht nur anderen Betroffenen, sondern klärst die Menschen auf, die diese Zeit anders erlebt haben oder gar erst später geboren wurden.
Was mich angeht, so bin ich von meinen Eltern im April 1967 nach Wyk auf Föhr „verschickt“ worden. Sechs Wochen lang war ich im DRK Kinder- und Erholungsheim „Jungborn“ zur sogenannten Erholung. Auch dort herrschten die gleichen Zustände wie in den anderen Häusern. Von unserer ungelernten Gruppenleiterin wurden wir nicht nur bestohlen, sondern erfuhren auch Grenzverletzungen was unsere Intimsphäre anging. Dazu kam, dass unsere Briefe streng zensiert, der Inhalt der Pakete unserer Eltern an alle anderen Kinder verteilt wurden und das Essen eine Katastrophe war. Außerdem gab es eine Art „Sonderbehandlung“ am Morgen. Der Hausmeister wurde von der Heimleitung beauftragt, in einem großen Bottich frisches, kaltes Meerwasser anzukarren, was er uns anschließend unter Zwang kübelweise über den Kopf schüttete. Seit den 90-ziger Jahren recherchiere ich zum Thema „Jungborn“ und stehe kurz vor Abschluss meiner Arbeit. Interessierte können sich gerne mit mir in Verbindung setzen. Meine Mailanschrift lautet: info@initiative-gegen-gewalt.de
Beste Grüße
Johannes Heibel


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