Ich bekomme den Eindruck, daß positive Kommentare auf dieser Seite nicht erwünscht sind, finde es aber wichtig, daß auch die andere Seite gehört wird. Der zweI der Verschickungsaktionen unmittelbar nach dem Kriege war unbestrittenerweise, uns extrem unterernährte Kinder aufzupäppeln, und das Essen war sowohl in Langeoog als auch in Bockswiese gut und reichlich und darauf ausgelegt, uns Kriegskinder aufzubauen. In Langeoog war ich in die „Schongruppe“ eingeteilt. Einige der Gerichte, die wir dort bekamen, koche ich heute noch. In Bockswiese bekamen wir zum Abendessen oft eine schöne Griessuppe mit Rosinen und zwei Scheiben Brot, eine mit Butter und eine nur mit Marmelade. Besonders unterernährte Kinder wie ich bekamen eine mit beidem. Dazu gab es Malzkaffee mit Milch. 1947/48 war das paradiesisch. Wir mußten zwar auch Mittagsruhe halten aber in unserem Zimmer hatten wir eine Zeichensprache erfunden, dieZeichen kann ich heute noch. So konnten wir uns unterhalten. Wir machten jeden Tag wunderbare Spaziergänge, sammelten Moos, Früchte und Steine, mit denem wir Schmuckteller für die Tische bauten, wir haben gebastelt, gespielt und viel, viel gesungen. Auf Langeoog übten wir ein Spiel über den Feuermann von Storm ein, in Bockswiese war es „Das Bettel-Ei“. Ich habe noch Fotos davon. Alle Schwestern und Jugendleiterinnen waren freundlich und wenn unter den kleinen Kindern vielleicht mal eins Heimweh hatte, haben wir uns alle um sie gekümmert.. aber dasoaßt wahrscheinlich alles nicht in Ihr Konzept, liebe Anja. Schade.
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